Und das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Früchte, die du auf dem Felde gesät hast. Und das Fest der Einsammlung im Ausgang des Jahres, wenn du deine Arbeit eingesammelt hast vom Felde.
2. Mose 23,16
Auch ein Philosophischer Bauer hat zu ernten. Die Frucht seines Spekulierens ist naturgemäß eine des Anfangens. Wie alles Gründliche immer ab ovo, so muss auch eine Ernte frühzeitig in den Blick genommen werden. Es drohen Unbill von oben, Frost von unten. Unbändige Frühjahrsstürme müssen ebenso gebannt werden, wie die Saat durch Rauch geschützt.
Die Bauern vertrauen, gemäß den frühen Erkenntnissen ihres Ehrenvorsitzenden, auf die genaue Beobachtung und studieren gleichermaßen die überlieferten Regeln, so dass sie ob der Macht der Eisheiligen wissen. Wenn östlich der Elbe sich Maiens noch wenig Knospen zeigen und den Bauernregeln zufolge die letzten Frostnächte des Frühjahrs möglich sind, werkeln die Philosophischen Bauern schon an der diesjährigen Ernte:
vom 4.5.-17.5.2021 (24/7)
in der FRIZZGalerie - Friedrichstraße 23a, 10969 Berlin
Diese Zeit ist nicht nur nach altem Volksglauben für das Wetter der kommenden Wochen und damit für die Verrichtung verschiedener landwirtschaftliche Arbeiten, wie etwa den Beginn der Aussaat oder den Ausgang der Ernte, bedeutsam, sondern sie sind Tage der wunderbaren Amalgamierung von Geschick, Wissen und Hoffnung, den Tugenden eines jeden Philosophischen Bauern.
zum ende der grünen wochen
das ausräumen der erntekammer.
das auskehren des zuckrigen abraums,
der crunchigen gefilde, der kippung,
des erodierten ackerkörpers. die kugeln kugeln weiter.
louis cyr legt die gewichte nieder.
das entspannen der pflugscharen, das entlassen
der knollen und früchte. dunkelheit umhüllt
den acker. der mist ist verteilt.
die jacken hängen nun am haken
die erdschweren botten stehen vor der tür.
stille kehrt ein. ein kleiner rauch schlängelt
sich im licht. das kippchen fest zwischen den fingern.
die kleine eiche sucht ihre eltern. eine hand glättet
die furchen und klopft die neue aussaat fest.
ows